DIN SPEC 91326 – für Konstrukteure von Schienenfahrzeugen
„Brandhemmend ausgerüstete, multiaxial verstärkte Kunststoffbauteile, hergestellt in Vakuuminfusionsverfahren für Schienenfahrzeuganwendungen“
Die DIN SPEC 91326 beschreibt beispielhaft diverse Leichtbaustrukturen aus Faserverbundkunststoffen, so genannte FVK-Aufbauten, mit geprüften Brandschutzeigenschaften nach DIN EN 45545 und bekannten mechanischen Eigenschaften. Neben isotropen Aufbauten werden auch quasiisotrope Aufbauten in unterschiedlichen Dicken beschrieben, so dass für jeden Anwendungsfall ein direktes Laminatbeispiel vorgegeben wird, das vom Anwender direkt übernommen werden kann. Somit bietet sich die Möglichkeit, als Baukastensystem für jedes Projekt die passenden Komponenten zu wählen. Durch die gegebenen Vorteile der Vakuuminfusion entstehen so reproduzierbare, hochintegrative FVK-Bauteile mit einem hohen Leichtbaupotenzial – erstmals mit geprüften Brandschutzeigenschaften.
Neben den mechanischen Werten, wie Festigkeitswerten und Module einer unidirektionalen Einzellage, die als Designvorlage für neue Composite-Aufbauten dient, sind alle Parameter für Faserverbundkunststoffe (FVK-Parameter), wie Einzelschichtdicke, Fasergehalt und Werkstoffdichte, beschrieben. Mit diesen Daten kann eine komplette FEM-Analyse (FEM = Finite Elemente Methode) eines Bauteils erstellt werden.
Mit dieser Norm werden Konstrukteuren von Schienenfahrzeugen standardisierte Material- und Verfahrensparameter für FVK-Leichtbaustrukturen bereits während der Dimensionierungs- und Designphase zur Verfügung gestellt. Dabei werden materialseitig auch die Anforderungen zur Erfüllung der die neuen Europäischen Brandnorm für Schienenfahrzeuge nach EN 45545 berücksichtigt.